„Er befand sich auf einem großen Scheiterhaufen aus Handys, iPads und Laptops. Er oben gefesselt mit den Kabeln von Mäusen und Tastaturen. Sein Mund war mit Gaffatape zugeklebt. Um den mindestens fünf Meter hohen Scheiterhaufen standen unzählige Menschen. Die Gesichter konnte er nicht erkennen, da sie alle schwarze Zensurbalken vor den Augen hatten. Statt Mistgabeln in ihren Händen, hielten sie Smartphones.“
Solche Träume verfolgen den jungen Schauspieler Samuel Meier nachts. Ein Interview, ein Handyvideo und unzählige anonyme Kommentare haben sein Leben schlagartig verändert. Sie haben ihn verändert. Doch wie geht man damit um? Wie kommt man vom digitalen Scheiterhaufen lebendig wieder runter? Und wie kann er sein neu gewonnenes Image als Liebhaber von „Bunny-Spielen“ wieder loswerden?
Er hat keine Ahnung. Doch er muss feststellen, dass er nicht der einzige ist, der unter „Cybermobbing“ und Hasskommentaren leidet. Deswegen beschließt er, sich für diejenigen stark zu machen, die eine Stimme brauchen. Im virtuellen, aber vor allem im realen Leben.
Im heutigen Zeitalter von Social Media wenden sich ironischerweise viele Teenager an soziale Medien, um Akzeptanz und Bestätigung zu finden, nachdem sie ein Mobbingopfer geworden sind. Oft erfahren sie genau das Gegenteil. Hasskommentare und Cybermobbing.
Und hier muss ein Zeichen gesetzt werden – Rauten gegen Hass.
Bei der Lesung am 8. März in Saarbrücken wird Autor und Schauspieler Benjamin Kelm Auszüge aus seinem neuen Buch (Arbeitstitel „Das hab ich nie gesagt!“) lesen, das sich noch mitten im Schreibprozess befindet. Doch dadurch haben die Zuhörer die Möglichkeit, Teil der Geschichte zu werden: Sie können Kommentare oder Hashtags verfassen, die ihre Einstellung, Meinung oder Gedanken zum Thema „Cybermobbing“ ausdrücken. Später werden sie im Buch zu finden sein.
Auch wird sich das Projekt „#DoppelEinhorn“ vorstellen, das in den sozialen Medien und im öffentlichen Raum für Demokratie und Meinungsfreiheit wirbt und gleichzeitig ein Zeichen gegen Hass und Hetze setzt.
Die Lesung am 8. März beginnt um 19.30 Uhr in der Nauwieser 19. Der Eintritt ist frei. Plätze können per Mail oder über das Kontaktformular reserviert werden.
Die Lesung findet mit freundlicher Unterstützung von Saartoto statt.